03.03.1998


Wie ein Kaufmann aus Wentorf zum Ranger wurde

Beim Kampf um das Leben von Elefanten und Nashörnern in Afrika stehen die Ranger den schwerbewaffneten Wilderer-Banden meist hilflos gegenüber. "Die Ausrüstungen der Wildhüter sind katastrophal, oft haben sie noch nicht einmal Tarnkleidung oder Ferngläser", sagt Michael Schönwolf aus Wentorf bei Hamburg. Der 45jährige stellte die bisher größte private Spendenaktion für Ranger in Namibia auf die Beine. Dafür wurde er zum ersten ausländischen Ranger des afrikanischen Landes ernannt. "Ich will nicht, daß es Nashörner irgendwann nur noch in Zoos gibt", sagt Schönwolf. Vor rund 25 Jahren habe es in Afrika 65 000 Nashörner gegeben, heute lebten dort nur noch 2500 Tiere. Außer Leoparden, Geparden und Elefanten seien Nashörner das Hauptziel der Wilderer. Auf dem Schwarzmarkt würden für ein Horn rund 30 000 Dollar gezahlt. Mit dem Einsatz der Wildhüter sei das Schlachten zurückgegangen, doch für effektive Naturschutzarbeit fehle das Geld. So liefen Ranger mit veralteten Gewehren und weißen T-Shirts herum. "Dabei ist die Tarnung das A und O, wenn man Wilderer jagt", sagt Schönwolf. Der Kaufmann sammelte Sachspenden im Wert von 500 000 Mark für die 160 Ranger der halbstaatlichen Namibia Nature Foundation. Er lieferte tonnenweise alte Bundeswehr-Tarnanzüge, Taschenlampen, Kameras, Zelte, Motorsägen. Seine Ersparnisse seien dabei zwar draufgegangen, "aber man kann doch nicht nur zugucken, wenn alles kaputt geht". Schönwolfs Traum ist ein namibisches Camp, in dem Wildhüter ausgebildet werden. "Mangelnde Bildung ist ein großes Problem", sagt Schönwolf, der jetzt Sponsoren sucht. Nach seinen Plänen sollen die Wildhüter im Camp etwas über Auto-Reparaturen, Erste Hilfe, Tarnungs-Techniken und ökologische Zusammenhänge erfahren. Auch Schießübungen seien lebenswichtig: "Viele Ranger können kaum schießen, während Wilderer sehr gut mit Waffen umgehen können." Doch nicht nur Technik sei wichtig, die Ranger müßten auch "innerlich gestärkt" werden. Für mehr Selbstbewußtsein sorgten offenbar die Uniformen aus Hamburg: Vor einigen Wochen wurden Strafanzeigen gegen korrupte Polizisten erstattet - früher habe sich das kein Wildhüter getraut. (epd)

 


05.07.2000


Feuerwehren für Namibias Wildhüter


Hamburger Kaufmann organisiert Hilfsgüter für das vom Krieg geschundene Land

Von Klaus Merhof

Hamburg - Seit mehr als fünf Jahren unterstützt Michael Schönwolf (46) aus Wentorf bei Hamburg Anti-Wilderer-Einheiten in Namibia. Jetzt landete er seinen bislang größten Coup: Für die Feuerwehren in Windhoek und Swakopmund organisierte er drei komplette Lösch- und Bergungsfahrzeuge samt Ausrüstung und Transport - mit Hilfe der Hamburger Staatskanzlei. Schönwolf, frisch aus Afrika zurückgekehrt: "Die Übergabe der Fahrzeuge aus Hamburg löste riesengroße Freude aus." Für neue Projekte ist der Ehren-Ranger jetzt dringend auf Unterstützung angewiesen: "Die Menschen dort brauchen unsere Hilfe." 24 000 Einzelpositionen an Hilfsgütern im Wert von rund zwei Millionen Mark hat der Hamburger Kaufmann in den vergangenen Jahren ehrenamtlich nach Namibia gebracht.

Vor allem Ausrüstungsgegenstände für die Anti-Wilderer-Einheit APU - und damit letztlich zur Rettung seltener Tiere wie Antilopen, Giraffen und Nashörner. Schönwolf liefert Hosen, Jacken, Stiefel und Verbandsmaterial, aber auch Planen, Zelte, Kochtöpfe und technisches Gerät. "Gebraucht wird alles, was nützt", sagt er. Durch den "unseligen Krieg" mit dem Kongo habe die Regierung Namibias kein Geld für die Versorgung ihrer eigenen Hilfseinrichtungen. So verlor die Feuerwehr von Windhoek Ende 1999 ihren einzigen Bergungswagen per Unfall - ein Totalschaden, ohne Aussicht auf Ersatz. Doch bei einem Treffen afrikanischer Konsulate in Hamburg sprach Schönwolf im Frühjahr Bürgermeister Ortwin Runde an: Zehn Tage später hatte er das Okay für drei in Hamburg ausrangierte Fahrzeuge, die Anfang Mai verschifft wurden. Ausgerüstet mit technischem Gerät diverser Sponsoren. Nach acht Wochen auf See und 400 Kilometern Wüstenfahrt erreichten sie ihr Ziel.

Doch für seine "Auslandshilfe Namibia" braucht Schönwolf selbst dringend Hilfe. Sein privates 80-Quadratmeter-Lager in Wentorf platzt aus allen Nähten. Benötigt werden Transportkartons und Paletten - oder Sponsoren für die Flugkosten, die er bislang aus eigener Tasche bezahlte. Zuweilen aber gelingen "kleine Wunder": Verkäuferinnen von Aldi in Wentorf sammelten Plüschtiere - und Schönwolf konnte gemeinsam mit Lebensgefährtin Ute Basedow (40) den Kindern von drei Sonderschulen in Windhoek über 250 Teddys und andere Stofftiere schenken: "Die Begeisterung dieser armen Kinder war ein unvergessliches Erlebnis.

 

 


Heft 01/2001


Wild ist sein Leben

Getreu dem Motto der WuH-Redaktion „Wild ist unser Leben“ agiert auch der Hamburger Jäger Michael Schönwolf. Der Ex-Marineoffizier und Kaufmann hilft dem Wild in Namibia, ehrenamtlich und unbürokratisch: Er sammelt nämlich Hilfsgüter für die „Anti Poaching Units“ ? die Anti-Wilderereinheiten Namibias. Bisher konnten Ausrüstungsgegenstände im Wert von über zwei Millionen DM übergeben werden. Stiefel, Jacken, Zelte und technisches Gerät sind nur einige der Gegenstände, die Schönwolf für den Kampf gegen Nashorn- und Elefantenwilderer nach Namibia exportierte. „Gebraucht wird alles“, sagt der Hamburger und organisierte außerdem drei Lösch- und Bergungsfahrzeuge für die Feuerwehren von Windhuk und Swakopmund. Und als wäre das nicht genug, sammelte er mit seiner Lebensgefährtin Ute Basedow und einigen Aldi-Verkäuferinnen aus Wentorf 250 Plüschtiere, die an Kinder in den Sonderschulen Windhuks verschenkt wurden. Schon einmal organisierte der namibische Ehren-Wildhüter zusammen mit WILD UND HUND Ausrüstungsmaterial für die Wildhüter in Tansania (s. WuH 12/1998, S. 65). Wer spenden will, Flüge sponsern kann oder Lagerkapazitäten frei hat, kann sich unter Tel. 0 40/72 97 83 84 oder Fax 0 40/72 97 68 88 an Michael Schönwolf wenden. Red.

 

 


27.11.2001

Spende an Feuerwehr
Deutsche Firma schenkt für Swakopmunder Sicherheit

Swakopmund - Rechtzeitig zu Beginn der Weihnachtszeit darf sich die Mannschaft der Swakopmunder Feuerwehr über eine willkommene Spende freuen - und die Bewohner der Küstengemeinde können hinsichtlich ihrer Sicherheit ruhiger schlafen. Im Auftrag der deutschen Firma Dräger hat der Hamburger Michael Schönwolf kürzlich Notrettungs-Ausrüstung im Werte von N$ 80000 an die örtliche Feuerwehr überreicht.

Bereits im vergangenen Jahr hatte Schönwolf Namibia besucht und der Swakopmunder Feuerwache einen Löschzug im Wert von N$ 300000 geschenkt. Zusätzliche Notrettungs-Ausrüstung, die damals gemeinsam mit dem Löschwagen auf dem Seewege nach Namibia geschickt worden war, wurde jedoch nach ihrer Ankunft im Hafen von Walvis Bay entwendet. Von den Dieben fehlt bis heute jede Spur.

Der Wert der gestohlenen Gegenstände belief sich auf 80000 Namibia-Dollar. Sie wurden jetzt mit der Spende ersetzt, die Schönwolf der Swakopmunder Feuerwehr überreichte. Zu dem wertvollen Geschenk gehören unter anderem Schutzmasken gegen Rauch und andere giftige Gase und ein Sauerstoffapparat. Dieser kann eingesetzt werden, um Opfer von Rauchvergiftungen zu stabilisieren, bevor sie ins Krankenhaus eingeliefert werden.

von Steve Resch